Die Hamletmaschine
Bei Heiner Müller ist Hamlet nicht mehr als ein Bote seiner Gedanken, alles ist längst geschehen. Handeln scheint für den jungen Prinzen, überfordert von einer modernen, sich ständig verändernden Welt, überhaupt nicht mehr möglich zu sein. Ernüchtert rekapituliert dieser Hamletdarsteller die wichtigsten Eckpunkte des Dramas. Doch nicht nur er kommt dabei zu Wort – neben ihm tritt auch Ophelia, Hamlets Geliebte, auf und immer wieder scheint der Autor selbst zu sprechen, bis am Ende Elektra das Wort hat und der Shakespearekosmos vollends verlassen wird.